Tag der Immobilienwirtschaft und ZIA
Der Zentrale Immobilienausschuss (ZIA) ist die größte Lobby-Organisation der Immobilienbranche in Deutschland. Einmal jährlich lädt der ZIA zum „Tag der Immobilienwirtschaft“ nach Berlin. Dort vernetzen sich die Profiteure der Wohnungsnot mit den Spitzen von Politik, Verwaltung und anderen wohnungsnahen Dienstleistern. Dort werden die Rahmen gesetzt nach denen wir Mieter:innen noch effektiver ausgebeutet werden können. Es ist der Ort, an dem Mietenwahnsinn produziert wird.
LobbyControl (27.06.2019): ZIA-Immobilientag: Kein guter Ort, um über Wohnungspolitik zu diskutieren
– Der ZIA ist ein Lobbyverband. „Beim Immobilientag treffen Vermögensverwalter, Fondsmanager und Wohnungskonzernlobbyisten auf viel Politikprominenz aus Hauptstadt, Ländern und Kommunen. Mit viel Aufwand und Geld verschafft sich eine einflussreiche und gut vernetzte Lobbygruppe Gehör bei der Politik. Die Konzernlogos verfolgen die anwesenden Gäste selbst bis zum Toilettengang. Ein geeigneter Rahmen für eine offene und ausgewogene wohnungspolitische Diskussion ist das nicht.“
Radio Studio Ansage / Freies Radio Berlin (04.02.2024): Lobbyismus des Zentralen Immobilienausschusses ZIA 2024
– halbstündiger Podcast zum Wirken des ZIA. Es wird unter anderem analysiert, aus welchen großen Immobilienkonzernen das Personal des ZIA stammt und es werden Beispiele gegeben, wie Wünsche aus dem Frühjahrsgutachten in Gesetzen wieder auftauchen
Dissens Podcast (28.05.2025): #304 Immobilien-Lobby: Wer an Mietenexplosion und Verdrängung verdient
– „Seit Jahren beeinflusst die Immobilien-Lobby erfolgreich eine Wohnungspolitik, die zu steigenden Mieten und Verdrängung führt. Anfang Juni trifft sich die Branche mit Vertretern der aktuellen Bundesregierung, organisiert vom größten Lobby-Verband, dem Zentralen Immobilien Ausschuss ZIA. Im Dissens Podcast sprechen Aktivistis vom „Bündnis gegen Verdrängung und Mietenwahnsinn“ darüber, wie Immobilien-Lobby und Politik verstrickt sind, sich die Miethaie als Lösung der Wohnungskrise verkaufen und was es braucht, um bezahlbaren Wohnraum zu erkämpfen.“
Jedes Jahr im Februar veröffentlicht der ZIA außerdem ein Frühjahrs“gutachten“. Dieses ist eine Mischung aus Analyse des Immobilienmarktes, ideologischer Erzählung zum Immobilienmarkt aus Sicht der Konzerne und Wunschzettel der Immobilienwirtschaft an die Politik. Dabei steht konsequent die Profitmaximierung der Konzerne im Fokus. Wohnungen und andere Immobilien werden ausschließlich als Anlageobjekte betrachtet. Staatliche Eingriffe werden durchaus gefordert, aber nur, wenn sie die Profite der privaten Unternehmen garantieren und steigern oder die Risiken mindern. Antworten auf die Wohnkrise zum Wohle der Mieterinnen und Mieter oder der Wohnungslosen finden sich nicht. Stattdessen wird verschwiegen, dass der Markt offensichtlich nicht in der Lage ist, das Menschenrecht auf Wohnen für alle zu garantieren.
Dazu haben wir in diesem jahr eine Pressemitteilung veröffentlicht:
14.02.2025 Pressemitteilung des Bündnisses gegen Verdrängung und #Mietenwahnsinn: Neues Frühjahrsgutachten des ZIA: Großkonzerne statt Mieterinteressen
Super Return International
Diese Konferenz wird beworben als „The capital of private capital“ und „Private capital’s most senior gathering“ und findet jährlich (!) in Berlin statt. Dort trifft sich die Welt der Hedge Fonds und Finanzen auf der Suche nach neuen Anlagemöglichkeiten. Die Worte „unmatched seniority and investment power“ verstehen wir als klare Drohung eines weiteren Ausverkaufs unserer Städte. Und damit sind nicht nur Häuser und Wohnungen gemeint.
Die „Super Return International“ tagt vom 02-06. Juni 2025 im Hotel InterContinental in der Budapester Straße 2 in 10787 Berlin.
Im Jahr 2024 veröffentlichte die NGO Finanzwende eine Recherche zum Einfluss der Private Equity Fonds auf den Wohnungsmarkt: https://www.finanzwende.de/themen/finanzialisierung/die-wohnungsnot-als-superrendite